Bifaziales Solarmodul

Ein bifaziales Solarmodul in der Photovoltaik ist ein Modul, das in der Lage ist, elektrische Energie zu produzieren, indem es Licht auf beiden Seiten absorbiert. Im Gegensatz zu traditionellen monofazialen Modulen, die nur eine lichtabsorbierende Seite haben, können bifaziale Module sowohl von der Vorder- als auch von der Rückseite Licht aufnehmen.

Bifaziale Solarmodule bestehen in der Regel aus 60 oder 72 Solarzellen. Diese Solarzellen haben auf der Vorder- und Rückseite ein nahezu identisches Metallgitter, wobei mehr als 95% des Lichts aufgenommen werden können.

Bifaziale Module können mehr Sonnenenergie erzeugen als monofaziale Module, da sie Licht von der Rück- und Vorderseite absorbieren. Dies kann vor allem in Installationen hilfreich sein, bei denen reflektierendes Material oder helle Oberflächen unter den Modulen vorhanden sind, wie z.B. Schnee oder weiße Dächer.

Es gibt jedoch auch einige Nachteile bei der Verwendung von bifazialen Modulen. Sie können teurer in der Anschaffung sein als monofaziale Module und ihre Installation kann komplexer sein, da sie spezielle Montagesysteme benötigen, um beide Seiten dem Licht auszusetzen.

Insgesamt bieten bifaziale Solarmodule das Potenzial für eine höhere Energieerzeugung, erfordern aber auch eine sorgfältige Planung und Installation.

FAQ – Häufige Fragen zu bifazialen Modulen

Bifaziale Solarmodule sind eine interessante und zunehmend beliebte Technologie in der Photovoltaik-Branche. Sie bieten einige Vorteile gegenüber herkömmlichen, monofazialen Modulen, aber auch einige Herausforderungen. Hier sind die wichtigsten Aspekte, um zu entscheiden, ob bifaziale Module für Ihre Anwendung sinnvoll sind:

Vorteile von Bifazialen Modulen

  1. Höhere Energieerzeugung: Bifaziale Module können auf beiden Seiten Sonnenlicht absorbieren und somit mehr Energie erzeugen. In Solaranlagen kann dies die Gesamteffizienz um bis zu 30% oder mehr steigern, abhängig von den Umgebungsbedingungen.
  2. Flexibilität bei der Installation: Diese Module können vertikal oder horizontal installiert werden, was sie für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet macht, einschließlich Dachinstallationen, Fassaden und Freiflächenanlagen. Der erhöhte Solarertrag dieser Module hat auch Auswirkungen auf die Marktdynamik und die Anwendung von Solarmodulen, insbesondere in Bezug auf Solar-Carports.
  3. Längere Lebensdauer: Die Glas-Glas-Konstruktion, die oft bei bifazialen Modulen verwendet wird, bietet besseren Schutz gegen Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit und mechanische Belastungen, wodurch die Lebensdauer verlängert wird.
  4. Bessere Nutzung des vorhandenen Platzes: In dicht bebauten oder begrenzten Bereichen ermöglichen bifaziale Module eine effizientere Nutzung des verfügbaren Raums, da sie auf beiden Seiten Energie erzeugen können.

Herausforderungen und Überlegungen

  1. Kosten: Bifaziale Module sind in der Regel teurer als herkömmliche monofaziale Module. Allerdings können die zusätzlichen Kosten durch die höhere Energieproduktion und potenziell geringere Installationskosten ausgeglichen werden.
  2. Installationsanforderungen: Um das volle Potenzial von bifazialen Modulen zu nutzen, ist es wichtig, dass der Bereich unter den Modulen reflektierend ist (z.B. heller Bodenbelag oder weiße Membranen). Bei aufgeständerten PV-Anlagen auf Freiflächen oder Flachdachkonstruktionen mit steilem Aufstellwinkel können bifaziale Module besonders effektiv sein. Diese Art von Modulen eignet sich weniger für Schrägdächer, da sie bei ausreichendem Abstand zum Boden oder Dach das reflektierende Licht besser nutzen können. Dies kann zusätzliche Planungs- und Installationskosten verursachen.
  3. Komplexität der Planung: Das Design und die Berechnung der Systemleistung können komplexer sein, da die Rückseite der Module ebenfalls zur Energieerzeugung beiträgt. Eine sorgfältige Standortanalyse ist notwendig, um sicherzustellen, dass die Module optimal installiert werden.
  4. Wartung: Die Reinigung und Wartung von bifazialen Modulen kann aufwändiger sein, da beide Seiten sauber gehalten werden müssen, um maximale Effizienz zu gewährleisten.

Einsatzszenarien

Fazit

Bifaziale Module können eine sinnvolle Investition sein, insbesondere in Situationen, in denen die Bedingungen optimal sind, um die zusätzlichen Erträge aus der Rückseite der Module zu nutzen. Während die anfänglichen Kosten höher sein können, bieten sie langfristig potenziell höhere Energieerträge und können so die Gesamtkosten der Energieerzeugung senken.

Nein, bifaziale Solarmodule sind nicht immer in einer Glas-Glas-Konstruktion ausgeführt, obwohl dies oft der Fall ist. Es gibt zwei Haupttypen von bifazialen Modulen basierend auf dem Materialdesign:

Glas-Glas-Bifaziale Module

  • Aufbau: Diese Module haben eine Glasschicht auf der Vorder- und Rückseite, wodurch sie besonders stabil und langlebig sind.
  • Vorteile:
    • Längere Lebensdauer: Das Glas bietet besseren Schutz vor Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit, mechanischen Schäden und UV-Strahlung.
    • Hohe Stabilität: Die Konstruktion ist robuster und kann besser gegen physische Belastungen wie Schnee oder Wind standhalten.
    • Bessere Temperaturbeständigkeit: Glas-Glas-Module neigen dazu, weniger anfällig für Temperaturänderungen zu sein.
  • Nachteile:
    • Höheres Gewicht: Diese Module sind schwerer und erfordern möglicherweise stärkere Montagesysteme.
    • Höhere Kosten: Die Herstellung und Materialkosten sind in der Regel höher.

Glas-Folie-Bifaziale Module

  • Aufbau: Diese Module haben eine Glasschicht auf der Vorderseite und eine transparente Kunststofffolie (z.B. ETFE oder PET) auf der Rückseite.
  • Vorteile:
    • Geringeres Gewicht: Diese Module sind leichter und einfacher zu handhaben und zu installieren.
    • Kosteneffizienter: Sie sind in der Regel günstiger in der Herstellung und somit auch im Verkauf.
  • Nachteile:
    • Geringere Langlebigkeit: Die Kunststofffolie kann im Vergleich zu Glas schneller altern und ist weniger widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen.
    • Weniger Stabilität: Die Module sind tendenziell weniger robust und widerstandsfähig gegenüber physischen Belastungen.

Auswahlkriterien

Die Wahl zwischen Glas-Glas- und Glas-Folie-Modulen hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Budget: Wenn die Kosten ein entscheidender Faktor sind, könnten Glas-Folie-Module attraktiver sein.
  • Installationsort: In Regionen mit extremen Wetterbedingungen oder starker physischer Belastung sind Glas-Glas-Module möglicherweise die bessere Wahl.
  • Gewichtsbeschränkungen: Bei Installationen, bei denen das Gewicht eine Rolle spielt, wie z.B. auf schwächeren Dächern, können Glas-Folie-Module vorteilhafter sein.
  • Lebensdaueranforderungen: Wenn eine lange Lebensdauer und hohe Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse wichtig sind, bieten Glas-Glas-Module klare Vorteile.

Fazit

Während viele bifaziale Solarmodule in einer Glas-Glas-Konstruktion ausgeführt sind, gibt es auch Glas-Folie-Optionen. Beide Typen haben ihre jeweiligen Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt von den spezifischen Anforderungen und Bedingungen Ihres Projekts ab.

Die Effizienz von Photovoltaik (PV)-Modulen hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der verwendeten Technologie, der Qualität der Materialien und der Herstellungsprozesse. Hier sind die gängigsten Typen von PV-Modulen und ihre Effizienz:

Monokristalline Silizium-Module

Polykristalline Silizium-Module

Dünnschicht-Module

Es gibt verschiedene Arten von Dünnschichtmodulen, darunter:

  1. Cadmiumtellurid (CdTe)
    • Effizienz: Typischerweise zwischen 10% und 12%.
    • Vorteile: Kostengünstig in der Herstellung, gut für große Flächen und kommerzielle Anwendungen.
    • Nachteile: Niedrigere Effizienz und potenzielle Umweltbedenken aufgrund von Cadmium.
  2. Kupfer-Indium-Gallium-Selenid (CIGS)
    • Effizienz: Typischerweise zwischen 12% und 14%, mit Labormodulen, die bis zu 20% erreichen.
    • Vorteile: Gute Leistungsfähigkeit bei schwachem Licht und hohen Temperaturen.
    • Nachteile: Teurer in der Herstellung verglichen mit CdTe.
  3. Amorphe Silizium (a-Si)
    • Effizienz: Typischerweise zwischen 6% und 8%.
    • Vorteile: Flexibel und leicht, gut für spezielle Anwendungen wie tragbare Solarprodukte.
    • Nachteile: Sehr niedrige Effizienz und schneller Leistungsverlust über die Zeit.

Hocheffiziente Spezialmodule

  1. Heterojunction with Intrinsic Thin-layer (HIT)
  • Effizienz: Typischerweise zwischen 20% und 22%.
  • Vorteile: Sehr hohe Effizienz und gute Leistung bei hohen Temperaturen.
  • Nachteile: Sehr hohe Kosten.
  1. Perowskit-Solarzellen
  • Effizienz: In der Forschung bereits über 25% erreicht, aber kommerziell noch nicht weit verbreitet.
  • Vorteile: Potenziell kostengünstig und leicht herzustellen.
  • Nachteile: Langzeitstabilität und Produktionsskalierbarkeit sind noch Herausforderungen.
  1. Multiknoten-Solarzellen (Tandemzellen)
  • Effizienz: In der Forschung wurden bereits Wirkungsgrade von über 40% erreicht.
  • Vorteile: Extrem hohe Effizienz, oft verwendet in Raumfahrtanwendungen.
  • Nachteile: Sehr teuer und komplex in der Fertigung, derzeit nicht für den Massenmarkt verfügbar.
  1. Bifaziale Solarmodule
  • Effizienz: Kann durch die Nutzung von reflektiertem Licht auf der Rückseite gesteigert werden.
  • Vorteile: Höhere Energieausbeute durch beidseitige Lichtaufnahme.
  • Nachteile: Erfordert spezielle Installationsbedingungen.
  • Hersteller: Trina Solar ist einer der führenden Hersteller von bifazialen Solarmodulen.

Fazit

  • Monokristalline Silizium-Module bieten derzeit das beste Gleichgewicht zwischen hoher Effizienz und kommerzieller Verfügbarkeit.
  • Polykristalline Module sind eine kostengünstigere Alternative, jedoch mit geringerer Effizienz.
  • Dünnschicht-Module eignen sich für spezielle Anwendungen, wo Flexibilität oder geringes Gewicht erforderlich sind, aber sie sind weniger effizient.

Für die meisten Anwendungen, insbesondere im Wohn- und Gewerbebereich, sind monokristalline Module aufgrund ihrer hohen Effizienz und Langlebigkeit die bevorzugte Wahl. Es ist jedoch auch wichtig, die spezifischen Anforderungen und Bedingungen Ihres Projekts zu berücksichtigen, um die am besten geeignete Technologie auszuwählen.